Sa, 12.07.2008
Seget Vranjica - Molunat, 333 km
Auch diese Nacht war alles andere als ruhig, zumindest für meine bessere Hälfte. Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier, aber das tue ich eigentlich immer. Somit steht der Entschluss fest, dass wir heute weiterfahren. Da wir noch gut eine Woche Zeit haben, wollen wir uns Molunat mal ansehen.
Wir folgen der Adria Magistrale, und obwohl wir uns schon seit Tagen an der Küste aufhalten, können wir uns kaum daran satt sehen. Hinter jeder Kurve ein neues Panorama, einfach nur schön. Kurz hinter Dubrovnik nutzen wir die Gelegenheit, unsere Lagerbestände noch einmal aufzufüllen. Schon einige Kilometer vorher weisen unübersehbare Schilder auf den wohl südlichsten Lidl Kroatiens hin. Gleich nebenan ist auch ein Getro-Markt, auf dessen Parkplatz sehr viele Autos stehen, während beim Konkurrenten vergleichsweise wenig los ist. Wir geben deshalb zunächst einmal unsere leeren PET-Flaschen bei Lidl ab und merken uns ein paar Preise, um sie anschließend mit denen von Getro zu vergleichen. Ein Unterschied ist kaum feststellbar, allerdings ist das Warensortiment bei Getro sehr viel größer. Während man bei Lidl das bekommt, was man von Deutschland gewohnt ist, kann man bei Getro von Lebensmitteln über Fahrräder bis zu Autoreifen so ziemlich alles kaufen. In Deutschland eher mit Real zu vergleichen als mit den bekannten Lebensmitteldiscountern.
Auch das "Camp Monika" wird frühzeitig angekündigt, und zwar schon 100 km im Voraus, kein Witz! Leider konnten wir an dem Schild wegen des Verkehrs nicht anhalten, wir hätten gern ein Foto davon gemacht. Es folgen noch zwei oder drei weitere dieser Hinweise, bevor man in Molunat ankommt.
Das, wie ich kurz darauf feststelle, letzte Schild schickt uns einen schmalen Weg mit einigem Gefälle hinunter. Wir rollen langsam an einem Seitenweg vorbei, in dem ein Wohnwagen steht, dann kommen ein paar Zelte und plötzlich dämmert es mir: Wir sind schon mittendrin im "Camp Monika". In Seget Vranjica hatten wir noch den Rat bekommen, vor der Einfahrt auf den CP von oben zu schauen, wo noch ein geeigneter Platz ist. Das Gelände ist in mehrere Terrassen unterteilt, und einmal ganz unten angekommen, könnte man sich mit kurzen Fahrzeugen vielleicht noch drehen, aber mit längeren müsste man den Berg rückwärts wieder rauf fahren bis zu der entsprechenden Ebene.
Na gut, zu spät. Von oben war nichts von einem Campingplatz zu sehen, und jetzt stehen wir schon fast an der Rezeption, die sich auf der untersten Etage befindet. Also weiter, wird schon schiefgehen. Ganz unten angekommen, werden wir auch gleich von der Inhaberin begrüßt. Monika heißt sie, was den Namen des Platzes erklärt, und ist vor etlichen Jahren aus Deutschland hierher ausgewandert. Sie zeigt uns einen Platz auf der Ebene gleich über der Rezeption, der uns sofort zusagt. 3 Meter bis zur Stromsäule (ja, CEE-Dosen!), 20 Meter bis zu den peinlich sauberen Duschen und Toiletten, Luftlinie 30 Meter bis zum Wasser (durch die Terrassen vielleicht 50 Meter zu laufen). Was will man mehr?
Ob ich wenden oder es rückwärts versuchen möchte, fragt sie abschließend. Wenden wäre mit unseren 6,20 m so gerade noch möglich, aber dann müsste ich noch mal nach ganz oben und wieder runter fahren, nur um ein Stockwerk höher zu gelangen. Ich vertraue meinen Fahrkünsten und benutze den Rückwärtsgang. Da der länger übersetzt ist als der 1. Gang und ich die Kupplung nicht unnötig schleifen lassen will, geht es recht zügig den Berg rauf. Rangieren nur mit Blick in die Rückspiegel kenne ich noch aus meiner Zeit als LKW-Fahrer, und so kommen wir problemlos auf die nächste Etage.
Nachdem das Womo vernünftig steht, gehen wir noch mal zur Rezeption, um uns ordnungsgemäß anzumelden. Für den Hund ist der Platz kostenlos, sehr gut, das haben wir auch schon anders erlebt. Mit ihm zum Strand zu gehen ist auch kein Problem, es gibt kein Verbot. Allerdings empfiehlt sie uns, möglichst morgens oder abends mit ihm zu schwimmen, denn es hat wohl auch schon mal Leute gegeben, die sich darüber aufgeregt haben. Da sei sogar die Polizei gerufen worden, die allerdings nichts gemacht hat, da es wie gesagt kein Verbot für Hunde gibt. Da wir sowieso lieber dann zum Strand gehen, wenn wenig los ist, haben wir damit kein Problem.
Abends ist tatsächlich niemand in der Nähe des Strands, so dass wir in Ruhe das Wasser testen können. Ergebnis: Trotz Sandstrand (!) das bisher klarste Wasser auf unserer Tour. Und sehr flach ist es hier auch, 20 Meter vom Strand entfernt geht uns das Wasser gerade mal bis zum Bauch.